Handlungsfelder

 

Die Strategie enthält ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um ihre Ziele in verschiedenen Handlungsfeldern zu erreichen – von Gesetzesinitiativen, dem Einsatz digitaler Technologien über Förderprogramme bis zu Forschung, Qualifizierung, öffentlicher Beschaffung und Wissenstransfer. Die Maßnahmen berücksichtigen alle relevanten Bereiche der Kreislaufwirtschaft. Zum Beispiel:  
 
Digitalisierung stärken – denn digitale Informationen sind das A und O, damit die einzelnen Teile des Kreislaufs ineinandergreifen können. Der digitale Produktpass ist dabei das zentrale Instrument. Er soll alle relevanten Informationen zum Produkt enthalten, zum Beispiel zu den verwendeten Materialien und zur Reparatur. Deutschland setzt sich dafür ein, dass der Pass bis 2030 für alle wichtigen Produktgruppen EU-weit eingeführt wird.  
 
Produktdesign neu ausrichten – denn wie gut der Kreislauf funktioniert, entscheidet sich schon bei der Gestaltung der Ware. Immer mehr Produkte, die auf den EU-Binnenmarkt kommen, sollen von vornherein langlebig, reparier- und recycelbar sein – vom Kühlschrank bis zur Jeans. Dafür setzt sich die Bundesregierung bei der Ausgestaltung und Umsetzung der europäischen Ökodesign-Richtlinie und der neuen Ökodesign-Verordnung ein. 
 
Ressourceneffizient produzieren – denn den Rohstoffeinsatz in der Produktion zu senken, spart Betriebskosten und hilft der Umwelt. Die Bundesregierung wird Betriebe – insbesondere KMU – dabei unterstützen, den Ressourceneinsatz zu verringern: durch gezielte Förderprogramme, etwa zu digitalen Anwendungen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in zirkulären Produktionsprozessen oder durch Beratungs- und Qualifizierungsangebote.  
 
Nachhaltigen Konsum fördern – damit Verbraucherinnen und Verbraucher sich für Kreislaufwirtschaft entscheiden können. Viele Menschen wünschen sich, dass Produkte besser reparierbar sind. Die Bundesregierung wird deshalb das europäische Recht auf Reparatur wirksam umsetzen und Reparaturinitiativen in Deutschland fördern. Damit umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte beim Kauf klar erkennbar sind, setzt sich die Bundesregierung weiter gegen Greenwashing ein und unterstützt zum Beispiel die Schaffung eines Umweltzeichens für ressourceneffiziente Software.  
 
Öffentliche Beschaffung als Hebel nutzen – Bund, Länder und Kommunen sind wichtige Akteure auf dem Markt. Wenn sie alle zusammen als öffentliche Hand langlebige, effiziente und kreislauffähige Produkte nachfragen, wird auch das Angebot von solchen Produkten steigen. Gleichzeitig zeigen sie auch anderen Marktakteuren, was möglich und was langfristig wirtschaftlich ist. Das betrifft den Kauf von Computern genauso wie den Bau von öffentlichen Gebäuden. Deshalb wollen wir alle rechtlichen Vorgaben auf eine Beschaffung nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ausrichten.

Die im Folgenden dargestellten zehn Handlungsfelder bilden nicht alle Bereiche ab, die für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft relevant sind. Vielmehr sind diejenigen aufgeführt, die ein großes Potenzial für die Kreislaufwirtschaft bieten. 
Entlang dieser 10 Handlungsfelder werden in der NKWS konkrete Ziele, Maßnahmen und Instrumente für ausgewählte Sektoren und Stoffströme benannt. Diese wurden im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses mit Teilnehmenden aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden sowie den Ländern diskutiert und aufgenommen.